Mittwoch, 11. Juni 2014

Die am 9. Mai zerstörte Polizeistation in Mariupol

Etwa 300 Meter liegen zwischen der am 9. Mai zerstörten Polizeistation und der größten Barrikade der DNR in Mariupol. 

Von den bewaffneten Männern hinter den Sandsäcken holten wir uns die mündliche Erlaubnis diese Fotos zu machen. Sie gaben uns 20 Minuten dafür. 
Wir sollten nur unbedingt darauf achten, mit der Kamera nicht in deren Richtung zu zielen, da dies fehlinterpretiert werden kann.

Vor den Sandsäcken steht mit weißer Farbe auf der Fahrbahn: Halt! Kein Durchgang und keine Durchfahrt! Wir schießen ohne Warnung. 

Wir kommen näher.

- Hallo? Ist jemand hinter diesen Sandsäcken? Wir haben keine Waffen dabei.

- Was wollt ihr hier? 

Zwei Männer schauen über die gestapelten Sandsäcken. Man sieht nur deren Köpfe. 

- Oh Mann, was will hier eine Dame? Hier ist nichts für Ladies.

- Es tut uns uns leid für die Störung. Wir sind aus Deutschland. Wollen nur ein paar Fotos von der Polizeistelle machen und dachten, es sei besser zuerst Sie zu fragen.

- Ja. Gut gemacht. Sonst wäret ihr vielleicht tot.

Der Mann lacht.

- Habt ihr nicht gesehen? Da steht auf Russisch, dass keiner drüber kommt. 

Der andere Mann wird nervös und brüllt uns an.

- Seid ihr verrückt oder was? Wir dürfen schießen. Ohne Vorwarnung. Hier herrscht Krieg und in jeder Minute kann die Nationalgarde kommen. Wir können euch erschießen, versteht ihr das nicht?!

- Ja, das wurde uns mehrmals in der Stadt erzählt, wir wollen nichts böses. Nur Fotos machen. Für unsere Blog Community in Deutschland. Bitte!

Der junge Mann will nicht kooperieren. Will nicht mal glauben, dass wir kein Teleobjektiv dabei haben und die Barrikade nicht unser Ziel sei. 

Sein Kollege verkündet dann begnadigend:

- Na gut. Wenn wir sehen, dass ihr Fotos von uns macht … und wir werden euch von hier beobachten, dann seid ihr tot. Würden 20 Minuten reichen, um das Gebäude zu fotografieren?

- Ja. Danke!

- Die Zeit läuft. Grüße nach Deutschland. 






"Awakow ist ein Mörder"








"Unsere Polizei aus den Augen der Kinder von Mariupol"




Früher Georgievstraße. Heute: "Straße der Helden vom 9. Mai"

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