Mittwoch, 4. Juni 2014

Ukrainische Presse



Korrespondent N°21 (611) vom 30. Mai 2014, Seite 4

Das Feuer auf sich genommen
Die Durchführung der Anti-Terror-Operation in Donetsk führte zu mehreren Opfern.

"Am nächsten Tag nach den Präsidentschaftswahlen im Südosten der Ukraine kam es erneut zur Anti-Terror-Operation (ATO). Zum ersten Mal ist Donetsk zum Mittelpunkt dieser Operation geworden". 

"[...] in der Nacht auf Dienstag haben ukrainische Soldaten einen Lastwagen mit Kämpfern des Bataillons Wostok beschossen, das auf der Seite des Bürgermilitärs kämpft. Infolgedessen sind mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen."  



Korrespondent
 N°21 (611) vom 30. Mai 2014, Seite 8

"In Kiew startete die Kampagne der ukrainischen Nationalgarde. Vom 4. Juni bis zum 31. Juli ist geplant, 1308 Soldaten in den Dienst zu berufen". 



Korrespondent N°21 (611) vom 30. Mai 2014, Seite 22

"Oleg Lyashko versichert, dass seine Gedanken dem Donbass gewidmet sind. Für den Kampf mit Separatisten (Lyashko selbst nennt sie Terroristen), hat  er das Bataillon Ukrainagegründet."

Die Zeitschrift Korrespondent schreibt, dass Lyashko  nach dem Interview nach Donbass fahre, wo er eine hochgeheime Operation vorbereite. Davor treffe er sich mit dem Oligarch Rinat Akhmetov. 

"Mein Ziel ist den freien Himmel über Donbass zu haben. Donbass muss Teil der Ukraine bleiben. Wenn wir Donbass befreien, dann kann ich auch die Krim befreien."

"Die Einwohner von Donbass haben gesehen, dass die sogenannten Befreier Banditen sind. Die Vertrauensquote ist gesunken. Somit wird auch die Anti-Terror-Operation vereinfacht. Die Situation ist aber zu weit gegangen. Russland exportiert Terrorismus ins Land. Das ist klar. Die Wahlen fanden statt. Der neue Präsident muss den Alarm- oder Kriegszustand und alle Mittel einsetzen, um die Terroristen abzumurksen. Keine Verhandlungen. Wenn wir abwarten, dann wird es immer schwerer Donbass zurück zu erobern. Sie werden nicht aufgeben. Dafür sind sie nicht hierher gekommen."

"Maidan muss Fussgängerzone werden. Dort muss auch ein Museum entstehen. Es gibt keine Notwendigkeit, dass auf dem Maidan Menschen schlafen und die Wache leisten. Sie werden in Slawjansk, Kramatorsk und Lugansk gebraucht. Es ist einfach als Held auf dem Maidan zu laufen, wenn keine Gefahr mehr dort besteht."



Reporter N°18 (36) 30.05-05.06.2014, Seite 6-7

Die letzte Dienstreise 

"Zehn Kinder, adoptiert von der Familie Kuschowi in Tschewkowka, nahe Slawjansk, verstecken sich während der kriegerischen Auseinandersetzungen. Das ist eins der letzten Fotos, geschossen von dem italienischen Fotograf Andrea Rocchelli. Er und sein Dolmetscher, der Russe Andrei Mironow, sind der militärischen Zusammenstöße zwischen den Aktivisten der Volksrepublik Donetsk und der ukrainischen Armee zum Opfer gefallen. Rocchelli war ein vielversprechender Fotograf und einer der Gründer der unabhängigen Fotoagentur Cesura. Andrea interessierte sich für Russland und war an mehreren Kriegsgebieten der GUS unterwegs. Die letzten Wochen arbeitete er im Osten der Ukraine. Andrei Mironow ist einer der letzten sowjetischen Dissidenten, Menschenrechtler und Dolmetscher, aktiver Teilnehmer der Protestaktionen in Moskau. Rocchelli und Mironow kannten sich gut und haben schon in der Vergangenheit kooperiert. Die Leichen der beiden wurden nach Kharkiw geliefert. Das ukrainische Außenministerium versprach, die Hintergründe des Totes der Journalisten aufzuklären."     



Reporter N°18 (36) 30.05-05.06.2014, Seite 14

Blog sphere

Oleksei Bluminow: "8 Millionen der Wahlberechtigten von Donbass und der Krim haben gar nicht abgestimmt. In den anderen Regionen des Südostens war die Wahlbeteiligung bis zu 20% niedriger. Insgesamt 10 Millionen Wahlberechtigte weniger, denen die Wahlstimme entzogen wurde. Demokratie! Es tut mir leid für die wenigen naiven Menschen im Südosten, die aus eigenen Gründen und eigenem Willen doch an der ganzen Schweinerei teilgenommen haben. Mir ist es, ehrlich gesagt, kaum noch wichtig, was in der Zukunft in dem politischen Terrarium in Kiew geschehen wird."



Reporter N°18 (36) 30.05-05.06.2014, Seite 32

Krieg in der Metropole 

Wie das Familiennest von Akhmetov zu einem Höhepunkt der Gewalt wurde.  

"Das letzte Mal, als eine europäische Millionenstadt Krieg gesehen hat, war in Berlin gewesen. Nach fast 70 Jahren geschieht es in Donetsk."






The Ukranian Week International Edition, N°8 (74) May 2014, Seite 32-33

Ukrainisierung: Ein Geist oder ein Muss?

Die Kämpfer gegen "zwingende Ukrainisierung" appellieren mit solchen Statements, die Russifizierungspolitik des russischen und kommunistischen Imperiums müsse involviert sein; die Ukraine muss in zwei verschiedene sprachlich-kulturelle Zonen geteilt werden, mit besonderen, offiziell anerkanntem Status; russische Expansion muss willkommen sein und ukrainische missbilligt. Diese Idee ist heutzutage mit der, der regionalen Missachtung der zentralen Regierung Kiews verbunden, und das Projekt nennt sich Föderalisierung."

"Ukrainisierung ist nicht nur eine Frage der Sprache, sondern mehr. Heute ist es die Wandlung vom Homo Sovieticus zum Ukrainer." 



KyivPost Legal Quarterly, Seite 14-15

Anwälte für den Schutz der EuroMaidan Aktivisten

"Ein guter Anwalt kann in der Ukraine einfach 2000 Dollar in einem Monat verdienen. Doch viele opfern ihre Arbeitsstunden und widmen sich der Verteidigung der EuroMaidan Aktivisten."



KyivPost May 23, 2014 vol. 19, issue 21, Seite 2

Nur 6.000 Krim Bewohner haben sich für die Wahlen registrieren lassen








































KyivPost May 23, 2014 vol. 19, issue 21, Seite 4

Akhmetov: "Hmm...Wer soll ich heute sein?"
"Ein Abschussgewehr? Nein, die neuste Kamera"
"Verpisst euch! Kein Separatismus auf unseren Straßen"








Westi Donetsk Ausgabe von Freitag, den 30. Mai 2014 N°91 (253), Seite 3

Donbass: Unregelmäßigkeiten mit Lebensmitteln und Absage der Abschlussfeier

"Als in Donbass gekämpft wird, gewöhnen sich die Einwohner des ukrainischen Ostens daran im Kriegszustand zu leben. Für die Schulabsolventen wurde die Abschlussfeier abgesagt, die Kinder werden zuhause unterrichtet, in Läden werden die Lebensmittel knapp, die Ambulanz kommt nicht an und in den Nachrichten erfahren die Einheimischen von einer besonderen Rundfunk-Welle." 











Westi, Donetsk Ausgabe von Freitag, den 30. Mai 2014 N°91 (253), Seite 6

Jagd auf Plünderer und die eiserne Disziplin

"Am 28. und 29. Mai wurde der Flughafen von Donetsk und der Metro Supermarkt zum zentralen Schauplatz der Zusammenstöße zwischen den Kämpfern der DNR und der ukrainischen Armee. Doch einige der DNR Mitglieder haben die Situation ausgenutzt und den Supermarkt geplündert." 

Die Mitglieder des Bataillon Wostok kamen am 29. Mai zum Supermarkt, "um die Plünderer des Metro Supermarktes zu bestrafen." 

Der Journalist schreibt, dass das Bataillon Wostok die größten Opfer während der Zusammenstöße am Flughafen hatte - 38 Menschen sind ums Leben gekommen.





Reporter N°17 (35) 23.-29.05.2014, Seite 7.

Unschuldige Opfer des Krieges

"Ekaterina Leni, 61-Jährige Einwohnerin des Ostteils von Slawjansk weint im Hof ihres Hauses, welches durch die Artillerie zerstört wurde."



Sobitia Nedeli : Itogi i Fakti N°22 (156) 27.05-02.06.2014, Seite 3

"Die einfachsten mathematischen Rechnungen zeigen, dass Poroschenko seinem Sieg in der ersten Wahlrunde den Einwohnern von Donbass und der Krim dankbar sein muss. Die Halbinsel durfte nicht mal was über die Wahlen sagen, den russischen Pass dabei schüttelnd. In Lugansk und Donetsk Oblast sind die Wahlen gescheitert."

"Warum wurde ein Oligarch gewählt?", fragt der Journalist Boris Filatow, Autor dieses Artikels. 

"Poroschenko wird der erste Oligarch sein, der den Präsidentensitz erobert hat. Zuvor hatten die Regierungschefs die Oligarchen selbst erschaffen und mit diesen wie mit Spielzeug gespielt. Betrachtet man die Kluft und Antipathie zwischen den Gesellschaftsschichten, dann ist diese Wahl der Ukrainer zumindest überraschend. Sogar in Donbass wird gelacht: die eigenen Oligarchen haben sie weggejagt (Immobilien von R. Akhmetov platt gemacht) und die pro europäischen Ukrainer stimmen für solche hingegen ab."  


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